Die Entwicklung der Berufsdermatologie
1775
Erste wissenschaftlich beschriebene Berufskrankheit der Haut: Sir Percivall Pott veröffentlicht seine Beobachtungen zu Skrotalkrebs bei Schornsteinfegern und bringt die Erkrankung in ursächlichen Zusammenhang mit Ruß
19. Jahrhundert
Berufskrankheiten werden zu einem eigenen Arbeitsgebiet; das Aufdecken ihrer Ursachen führt zur Herausbildung der Gewerbehygiene
1845
Veröffentlichung des ersten deutschen Werks zum Thema Berufskrankheiten und Gewerbehygiene: A.C.L. Halforts „Entstehung, Verlauf und Behandlung der Krankheiten der Künstler und Gewerbetreibenden“
1856
Ferdinand von Hebra beschreibt das Kontaktekzem als besondere berufliche Belastung und schafft eine Systematik für die Betrachtung von Hautkrankheiten; er verfasst den „Atlas der Hautkrankheiten“ (1856) und das „Lehrbuch der Hautkrankheiten“ (1878, mit Moritz Kaposi)
1884
Einführung der Unfallversicherung im Rahmen der Bismarckschen Sozialgesetzgebung; abgesichert sind zunächst nur Berufsunfälle
1911
Die Erforschung von Kontaktekzemen erfährt eine entscheidende Wende: die Veröffentlichung „Wesen der Jodoformidiosynkrasie“ von Bruno Bloch schafft eine systematische Testmethodik
1922
Erscheinen des Werks „Die Schädigungen der Haut durch Beruf und gewerbliche Arbeit“, herausgegeben von Moritz Oppenheim, J. H. Rille und Karl Ullmann; im Vordergrund stehen durch physikalische Reize (Hitze, Kälte, Druckluft, Strahlung) bedingte Dermatosen
1925
Durch Strahlung sowie spezifische Stoffe ausgelöste Berufskrankheiten werden in die Unfallversicherung aufgenommen; obwohl Hautkrebs berücksichtigt ist, werden Hauterkrankungen nicht explizit genannt
1929
Durch spezifische Stoffe ausgelöste Hauterkrankungen werden ausdrücklich in die Unfallversicherung aufgenommen
1936
Erweiterung der Unfallversicherung auf jede schwere und rückfällige Hauterkrankung, die zu Berufswechsel oder Erwerbsaufgabe zwingt
Ab den 1950er-Jahren
Berufsdermatosen und ihre Prävention werden ein zunehmender Schwerpunkt für Dermatologen