Effektive Prävention durch Hautschutz

Vorbeugung ist die beste Medizin – ein Prinzip, das auch für berufliche Hautkrankheiten gilt. Konsequent durchgeführter Hautschutz ist die beste Möglichkeit, die Gesundheit stark beanspruchter Haut zu erhalten. Um effektiv zu sein, müssen die Schutzmaßnahmen dabei direkt von Anfang der beruflichen Belastung an durchgeführt werden; sind bereits Hautschäden aufgetreten, ist es möglicherweise bereits zu spät, eine Dermatose abzuwenden.

Ein wirksames berufliches Hautschutzkonzept umfasst vorbereitende Maßnahmen, die vor der Arbeit durchgeführt werden, ebenso wie die möglichst schonende Reinigung und die wirksame Pflege nach den belastenden Tätigkeiten. Alle Maßnahmen sind dabei sowohl aufeinander als auch auf die konkreten Gesundheitsrisiken abgestimmt, die die jeweilige Arbeit mit sich bringt.

Hautschutz

Die meisten Belastungen, denen die Haut im Rahmen des Berufs ausgesetzt ist, entstehen durch den direkten Kontakt zu potenziell schädlichen Stoffen. Als Schutz werden Präparate eingesetzt, die das Eindringen der entsprechenden Substanzen in die Haut verhindern sollen. Die schützenden Salben, Cremes oder Gele werden vor der Arbeit aufgetragen und wirken mit der natürlichen Hornschicht der Epidermis zusammen, um eine wirksame Barriere gegen Schadstoffe zu bilden.
Essenziell für einen effektiven Schutz ist die genaue Kenntnis der Substanzen, mit denen die Haut im Rahmen der beruflichen Tätigkeit in Kontakt kommt. Da es in der Regel kein universell wirksames Hautschutzpräparat gibt, müssen die verwendeten Produkte so ausgewählt werden, dass sie Schutz vor genau den Stoffen bieten, die im konkreten Fall eine Gefährdung darstellen.

Hautreinigung

Der Wahl der richtigen Reinigungsmittel kommt hohe Bedeutung zu. Haut, die bereits durch berufliche Beanspruchung strapaziert ist, darf durch die Reinigung nicht zusätzlich belastet werden. Gleichzeitig jedoch müssen Verschmutzungen – und somit schädliche Substanzen – rückstandslos entfernt werden. Als Faustregel gilt: Je größer die Reinigungswirkung eines Mittels ist, desto mehr kann es die Haut belasten. Daher sollte nie ein stärkeres Präparat eingesetzt werden als erforderlich. Zudem ist die Art der Verschmutzung bei der Wahl des Produkts zu berücksichtigen, um eine optimale Wirkung bei größtmöglicher Hautschonung zu erreichen.

Erstellen und Umsetzen eines wirksamen Hautschutzkonzepts

1. Arbeitsbereich/Tätigkeit definieren

  • Welche Tätigkeiten führt der Mitarbeiter konkret aus?

2. Identifizieren und Bewerten der Hautgefährdungen

  • Besteht Gefährdung durch direkten oder indirekten Hautkontakt? (TRGS 401*)
  • Besteht mechanische, biologische oder physikalische Gefährdung?

3. Schutzmaßnahmen ermitteln und umsetzen

  • Substitution von gefährlichen Stoffen, falls möglich technische Schutzmaßnahmen (z. B. geschlossenes System)
  • Organisatorische Schutzmaßnahmen (z. B. Ordnung und Sauberkeit am Arbeitsplatz)
  • Persönliche Schutzmaßnahmen (persönliche Schutzausstattung)
  • Eventuell regelmäßige arbeitsmedizinische Vorsorgeuntersuchungen
  • Umfassende Unterweisung der Mitarbeiter
  • Eindeutige Kennzeichnung von Arbeitsplätzen und Spendern durch Piktogramme

4. Dokumentation

  • Gefährdungsbeurteilung schriftlich festhalten
  • Betriebsanweisungen, Gruppenmerkblätter usw. erstellen
  • Hand- und Hautschutzplan erstellen

5. Wirksamkeit kontrollieren

  • Durchgeführte Schutzmaßnahmen regelmäßig Überprüfen
  • Einhalten der Sicherheitsmaßnahmen durch Mitarbeiter regelmäßig überprüfen

* Das Regelwerk technische Regel für Gefahrstoffe (tRGs) 401 – „Gefährdung durch Hautkontakt - Ermittlung, Beurteilung, Maßnahmen“ – konkretisiert die Anforderungen und Aussagen der Gefahrstoffverordnung zu hautbelastenden Tätigkeiten.

Hautpflege

Als dritte Säule eines wirksamen beruflichen Hautschutzes sorgen Pflegeprodukte mit ihren regenerativen Eigenschaften dafür, dass die Barrierefunktion der beanspruchten Epidermis auf Dauer erhalten bleibt. Pflegecremes werden nach der belastenden Tätigkeit auf die zuvor gereinigte Haut aufgetragen; sie binden Wasser in der Haut und führen ihr Fette oder Öle zu, die die Hornschicht geschmeidig machen. So gleichen die Pflegeprodukte den Verlust an Feuchtigkeit und Fetten aus, den die Epidermis durch Beanspruchung, Wasser, waschaktive Substanzen oder fettlösende Stoffe erleidet.